- Wir glauben, dass die Hingabe zu Gott die
einzig wesentliche Aufgabe jeder Seele ist. Gottesliebe ist das natürliche Bewusstsein der Seele, wenn sie frei ist von den Verklebungen ins Zeitweilige.
- Gotteserkenntnis, die Selbsterkenntnis
überspringen will, erlangt keine Gottesnähe, sondern landet nur im eigenen Bild Gottes. Und ein erdachter Gott verlässt einen wieder.
- Wir glauben, dass die Entmachtung des Ichs
das selbstständige, freie, entscheidigungsfähige Ich voraussetzt. Das bedeutet, dass wir nicht eine Therapie-Station für Weltflüchtige sind, oder solche, die es in ihr nicht aushalten. Das Leben
in der Stille bedarf der vorausgegangenen Versöhnung mit der Welt.
- Liebe zu Radha-Krishna beinhaltet all das,
was mit Ihnen verbunden ist. In diesem Sinne ist die Mitgeschöpflichkeit zu verstehen.
- Wir heissen jede aufrichtig und undogmatisch
praktizierte Form von Religion willkommen. Vielen von uns wurde der Weg der Radha-Krishna-Bhakti geschenkt.
- Wir bieten einen Ort der Stille und
Einkehr.
- Wir offerieren eine bescheidene aber dafür
liebevolle Gastlichkeit.
- Wir sensibilisieren für soziale Themen und
Nöte. Es geht nicht nur darum, in der Einsamkeit eine Idylle zu leben. Hingabe und Widerstand gehören zusammen. Wir stellen uns Gottes Plan (dem Dharma) zur Verfügung. Verbundenheit zu ihm ist
zum Wohl der ganzen Menschheit und der Erde.
- Wir leben ohne Profit, sparsam und
ökologisch.
- Wir leben nach dem Prinzip der
Gewaltlosigkeit, was auch Vegetarismus beinhaltet. Auf dem ganzen Projekt leben wir vegan.
- Wir möchten einander mit Respekt begegnen und
akzeptieren die Verschiedenheit der TeilnehmerInnen dieses Experimentes.
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Respekt und Pflege für alle Wesen
Wir achten das Grundrecht eines jeden Wesens auf ein Leben in Freiheit und Würde. Deswegen verlassen wir, soweit wie bereits möglich, die Systeme, die Menschen, Tieren
und der Natur so unendlich viel Leiden zufügen. Das bedeutet nicht nur, unsere Konsum- und Verhaltensgewohnheiten zu ändern, sondern auch, ein ganz neues Lebensmodell aufzubauen.
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Verantwortliche Teilnahme
Teilnehmen an der Gemeinschaft heißt, Ideen einzubringen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für das Ganze anzunehmen. Je mehr wir uns für eine
funktionierende Gemeinschaft engagieren, umso mehr erkennen wir, dass dies auch unserer eigenen Heilung von vielen Abspaltungen dient. Je mehr wir an der Vertrauensbildung in der Gemeinschaft
teilnehmen, umso tiefer können wir uns und andere akzeptieren.
- Die Preisgabe des Überflüssigen ermöglicht
die Orientierung auf das Wesentliche. Wir leben in der Einfachheit und mit möglichst wenig Besitz.
- Wir möchten verantwortlich mit unseren
Rechten und Pflichten umgehen.
- Wir möhten unsere Arbeiten gewissenhaft und
zuverlässig erledigen und empfinden es als ein Geschenk, gemeinschaftlich einer sinnerfüllten Arbeit nachgehen zu dürfen.
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Die Ausdauer und Lebendigkeit einer Gemeinschaft hängt davon ab,
ob wir einander ohne Masken begegnen und zeigen können, wer wir wirklich sind.
- Wir gehen Schwierigkeiten direkt an und
suchen nach konstruktiven Lösungen.
- Wir bilden uns laufend weiter und sind offen
für Veränderungen. Wir verstehen uns als Lerngemeinschaft. Das spirituelle Leben ist nicht Vermittlung einer Fertigpackung – es bedarf des ständigen Forschens.
- Wir fördern einander mit Weitsicht und teilen
Wissen und Erfahrung.
- Wir gehen mit Ressourcen (Geräte, Energie,
Zeit, Lebensmittel) sorgsam um. Sie gehören alle Krishna. Wir sind nicht Besitzer, sondern kümmern uns nur um sie und übernehmen Verwaltungs-Verantwortung Seiner Dinge.
- Wir sind weder ein Paradies noch ein
Fluchtort. Theoretiker, Faule oder Genuss-Süchtige finden anderswo bessere Bedingungen für ihre Lebensansätze.
- Mögen wir eine kleine Forschungs-Station für eine konkrete Utopie werden.
Wer an der Unveränderlichkeit des Menschen festhält, der glaubt wirklich nicht an Gott. Jeder Mensch ist auf das ewige Leben hinzu geboren. Da ein solches Potenzial in
jedem schlummert, kann niemand jemals aufgegeben werden.
Alle Zustände in der Welt sind nicht so, wie sie von Gott gewollt sind. Deshalb hat der Gotteszugang eigentlich immer eine Komponente des Widerstandes und darf nie mit den Mächtigen der Welt
paktieren.
Aus dem Entwurf der Utopie geschieht die Korrektur im Hiesigen.
Auf Gott hinzuzugehen, also in einem revolutionären Prozess zu sein, schenkt so tiefe Erfüllung, dass die Gottes-Kompensation der Konsumorientierung sich erübrigt.